Immer wieder dieselben Probleme?!

Lieber dieselben Probleme anstatt sich auf etwas Neues einlassen

Tatsächlich haben die meisten Menschen bestimmte mentale und emotionale Muster, die in ähnlich gelagerten Situationen immer wieder ablaufen. Ganz unbewusst erschaffen wir mit einer neuen Liebe ähnliche Probleme wie damals mit dem Ex. Obwohl wir nicht mehr dieselben Probleme haben wollen – zumindest glauben wir das. Doch auf der unbewussten Ebene funktioniert unser Ego anders. Auch wenn das Leiden unangenehm ist, so kennt das Ego es zumindest. Das gibt ihm in gewisser Weise eine Sicherheit und eine Orientierung. Denn das Problem vom Ego ist: Es hat verdammt viel Schiss vor dem Unbekannten. Und so ziehen wir energetisch immer wieder in ähnliche Schlachten.

Wir gehen den Weg der Ent-Wicklung, Schicht um Schicht

Um solche unbewussten Problemmuster zu lösen, gibt es eine Reihe von Techniken, die ich auch in meinen Trainings weitergebe. Sie sind wirklich effektiv und dennoch kann es passieren, dass du an einem Thema mehrfach arbeiten musst.

Hier passt der Begriff Ent-Wicklung. Er lässt das Bild in uns entstehen, dass etwas ausgepackt wird, und zwar in Schichten. Und was genau wird hier ausgepackt? Es ist dein authentisches Selbst, das im Lauf der Sozialisation durch Erziehung und Erfahrungen überdeckt wurde. Es sind all die Glaubenssätze von der Welt, die wir in unserer Erziehung von unseren Eltern und der Gesellschaft übergestülpt bekommen haben. Und es sind all unsere Fehlinterpretationen, die wir in den diversen Situationen und Traumata gemacht haben. Um unser authentisches Selbst wiederzuentdecken, dürfen wir Schichtarbeit leisten.

Du bist auf dem Weg und das ist entscheidend!

Du kannst dir das so vorstellen: Du gehst in deiner Ent-Wicklung eine Wendeltreppe hoch, die von einer Mauer umgeben ist. Die Wendeltreppe steht nun symbolisch für die Entwicklung in Bezug auf ein konkretes Problem.

Auf jeder Ebene befindet sich ein Fenster, aus dem du herausschauen kannst. Während du die Treppe in deinem Tempo hochgehst, bemerkst du das Fenster und schaust durch und gehst dann weiter hoch. Auf der nächsten Ebene schaust du wieder durch ein Fenster. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als hättest du dich nicht bewegt, denn das Bild (= Thema), was du draußen wahrnimmst, sieht fast genauso aus. Aber eben nur fast! Denn der Ausblick hat sich tatsächlich verändert. Je höher du steigst, desto mehr wird die Veränderung auch für dich sichtbar.

Bezogen auf dasselbe Problem heißt das, dass du bereits eine Schicht abgetragen hast. Du wirst immer nur so viel bearbeiten können, wie es für dich in diesem Moment gut ist und du als Seele weißt genau, was dein Ich, dein Ego in dem Moment verkraften kann. Deswegen haben wir so oft das Gefühl, überhaupt nicht weitergekommen zu sein. Doch in Wirklichkeit kommst du jedes Mal einen Schritt weiter. Bei tiefen Verletzungen benötigt es dann eben durchaus ein paar Wiederholungen.

Themen sind facettenreich, wie das Leben an sich

Darüber hinaus besteht ein Problem selten nur aus einem Aspekt. Irgendwann entstand in der Kindheit beispielsweise ein Riss in deinem Vertrauen. Deine Bedürfnisse wurden nicht befriedigt und so hattest du vielleicht die Annahme aufgebaut, dass du nicht liebenswürdig bist. Es ereignen sich immer weitere Erfahrungen und dein Ego bestätigt dir immer wieder, dass du nicht liebenswürdig wärst. Das sind dann all die Aspekte, die bei der Ent-Wicklung aufploppen können.

Doch keine Angst, falls du nun das Gefühl hast, dass es bei bestimmten Problemen eine Never-Ending-Story ist. Meine Erfahrung ist, dass Heilung oft auch automatisch passiert, wenn wir in unserer Bewusstseins-Entwicklung voranschreiten. Denn wenn wir einem Umstand bewusst geworden sind, so können wir auch neue Entscheidungen treffen und auf ähnliche Situationen, die früher noch dieselben Emotionen ausgelöst hätten, anders reagieren.

Alles hat seinen eigenen Rhythmus, sein eigenes Tempo

Und selbst wenn es so wäre, dass du noch auf derselben Stufe stehst oder auf eine frühere Stufe zurückgefallen bist – dann ist das so und darf so auch sein. Aus der Gesamtperspektive gesehen sind wir mit jedem neuen Moment um eine Erfahrung reicher und nie derselbe, den wir einen Moment vorher waren. Und letztendlich hat alles sein eigenes Tempo und es ist nur unsere Ungeduld, die knurrt, wenn etwas nicht schnell genug geht.

Gehe bitte raus aus deiner Ver-ur-teilung (und damit Trennung) dir selbst gegenüber, dass du schon so viel weiter sein müsstest, da du doch schon so viel an dir gearbeitet hast. Erkenne in solchen Momenten dich selbst an, blicke in einem ruhigen Moment zurück und betrachte, was du tatsächlich schon alles gemeistert hast. Ich bin mir sicher, dass das viel ist!

Mein letzter Hinweis für heute: Gönne dir auch mal eine Pause. Dein „System“ braucht auch Zeiten der Ruhe, um alles integrieren zu können. Außerdem musst du nicht permanent an dir arbeiten. Gerade in solchen Phasen, in denen man den Eindruck hat, überhaupt keinen Schritt voranzukommen, macht es einfach Sinn, sich selbst mal komplett so zu lassen, wie man ist.

Denn du bist bereits so richtig wie du bist – mit all deinen Ecken und Kanten. ❤️